Die Knieverletzung hat alles verändert.

Sie haben wohl ein Pes anserinus-Syndrom und oder eine Schleimbeutelentzündung“.Ein Pes-bitte-was?“

Zurück zum Anfang - das Fahrrad

Ich bin nicht so der Fahrradfahr-Typ. Ich bin tatsächlich eher der Jogger. Aber ein Freund wollte bei schönem Wetter eine kurze Tour fahren und ich dachte: Okay, ich nehm’s als sportliche Einheit für die Woche mit (damals eher Monat). Es war ein riesen Spaß durch den Wald über die kleinen Hügel zu fahren, den frischen Fahrtwind an den Beinen zu spüren und sich einfach auszupowern. Gegen Ende der ein-stündigen Tour habe ich schon gemerkt, mein Knie zwickt etwas. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, ist eben etwas überanstrengt, geht wieder weg.

Ja, von wegen.

Die untere innere Seite meines Knies tat weh, hat gezogen und beim Treppen steigen war es die Hölle. Jedes Knieheben bei jeder Stufe war eine Qual. Das hielt ganze drei Tage an. Am vierten Tag war es erst einmal überstanden und ich war voller Freude, dass mein Körper es selbst geregelt hat.

So dachte ich.

Sport habe ich erstmal gemieden, da ich nicht wusste, ob mein Knie für Home Workouts schon auskuriert genug ist. Vier Wochen später, ich flitzte die Treppe hoch: Schmerz! Er war wieder da… Ich stand auf den Stufen, war wütend und traurig zugleich. Wütend auf mich selbst, wieso ich die Treppe hochrennen musste und traurig, dass mein Körper es wohl doch nicht wirklich überwunden hatte. Diesmal war es nach zwei Tagen wieder vorbei. Ich wurde jetzt natürlich noch vorsichtiger. Habe immer genau darauf geachtet, dass ich mein Knie nur gerade belaste und den ganzen Fuß aufsetze, vorallem beim Treppensteigen. Eine Mitbewohnerin hatte mich schon darauf hingewiesen, was es vielleicht sein könnte. Aber nichts desto trotz, kam ich um einen Abstecher bei meinem Hausarzt nicht drum herum.

Als ich mich entschlossen habe bei meinem Arzt anzurufen, hatte ich keine akuten Schmerzen mehr, konnte wieder gut laufen und die wichtigsten Dinge tun. Aus diesem Grund drägte ich mich nicht auf und habe ein paar Tage später den Termin wahrgenommen. Es war nicht die beste Idee erst nach dem Auskurieren zum Arzt zu gehen, aber da fehlte mir einfach die Erfahrung mit solchen Situationen.

Tut es weh, wenn ich hier drücke?“

Nein…“. Nirgends tat noch etwas weh. Er konnte mein Knie bewegen und drücken wie er wollte. Nichts. „So kann ich Ihnen leider nur schlecht helfen.“ Ich habe trotzdem eine Überweisung zum Orthopäden bekommen für ein MRT. Vier Wochen später war es soweit, gleiches Spiel, keine Schmerzen während des Termins, aber zumindest eine Vermutung durch meine beschriebenen Symptome. „Sie haben wohl ein Pes anserinus-Syndrom oder eine Schleimbeutelentzündung

"Ein Pes-bitte-was?"

Mein Orthopäde erklärte mir ausführlich das Syndrom. Kurz gesagt: Drei Sehnen treffen innen unterhalb des Knies aufeinander, was man auch als Gänsefuß bezeichnet, weil das anatomische Aussehen daran erinnert. Das Pes anserinus-Syndrom ist jetzt eine Überreizung meiner Sehnenansätze. Bei mir eben ausgelöst durch die einstündige Monster-Fahrradtour. Wie auch immer:

Das MRT sollte Aufschluss geben.

Ihr MRT sieht unauffällig aus. Keine Entzündung. Sehnen sehen gut aus. Der Schleimbeutel ist auch nicht geschwollen.” Ja was ist es denn dann? Und vorallem was kann ich tun, um es zukünftig zu vermeiden? Kein Sport mehr treiben und schonen? Die Ausrede hätte mir mit 17 Jahren sehr gut gefallen. Aber mit meinen Ü30 weiß ich, dass Sport zum Gesundbleiben zwingend notwendig ist.

Ja und jetzt? Die Antwort kenne ich ja schon fast…
Was habe ich die letzten Jahre komplett vernachlässigt?

Richtig, den regelmäßigen Sport. Ich war der typische “Jetzt-mal-wieder-vier-Wochen-Sport-machen” Typ. Das Ganze hat sich aufgeteilt in Home Workouts oder Fitness-Studio. Dort war ich aber hauptsächlich als Karteileiche angemeldet. Ab und zu bin ich joggen gegangen. Zudem habe ich geraucht und mich nicht gerade sehr gesund ernährt, zumindest teilweise.

Ja Kira, gesundheitlicher Jackpot würde ich sagen.

Meine Erkenntnis

Es war nur noch Spielraum für folgende Schlussfolgerung: Kira,… du baust ab. Diese Erkenntnis wurde mir noch nie so deutlich vor Augen getragen. Sehr schmerzlich war das. Ich fragte meinen Orthopäden also: „Ich mache sehr wenig Sport und ernähre mich nicht wirklich gesund, also ist die Ursache wohl eine Erscheinung von körperlichem Zerfall?“ Er lachte, zog langsam die Schultern hoch und nickte zustimmend: “Ja, eventuell.”

Körperlicher Zerfall.

Da habe ich meine Quittung. Durch eine Stunde Fahrrad fahren, habe ich meine Sehnen einfach überreizt und einen Trigger gesetzt, der bei einer falschen Bewegung wieder ausgelöst werden kann. Super. Meine Sehnen, Muskeln, nein mein ganzer Körper ist eben so eine Belastung wie Fahrradfahren einfach nicht gewöhnt.

Jetzt erst mal Urlaub.

Vom Orthopäden habe ich eine Bandage verschrieben bekommen. Der Urlaub im Allgäu und das Wandern waren damit gut umsetzbar. Ich war sehr vorsichtig. Es verging einige Zeit und mit der Bandage habe ich mich auch recht sicher gefühlt. Ein paar Wochen hatte ich keine Probleme mehr mit dem Knie und habe die Bandage wieder weniger tragen können.

Dauerhaft schonen?

Und jetzt dauerhaft schonen und beim nächsten Ziepen schnell in die Bandage schlüpfen?

Dieses Stadium erschreckte mich! Eine Sache habe ich schon lange verstanden: Schonen ist in vielen Fällen falsch, da es zum einen zu Fehlbelastungen führen kann und zum anderen die betroffene Stelle eventuell nicht gut und ordnungsgemäß wieder verheilt. Und so war mir jetzt auch klar, dass ich endlich meinen Sportmuffel überwinden muss und verdammt nochmal etwas mehr Sport in mein Leben integrieren sollte, wenn ich mich in 10 Jahren noch gesund und schmerzfrei bewegen will!

Yoga muss her!

Ich wollte einer sportlichen Verpflichtung mit Stretching-Charakter nachgehen. Yoga kam mir als erstes in den Sinn. Ich hatte das Bild im Kopf: Gelenke werden ordentlich gedehnt und bewegt und stärker wird der Körper auch, da die Übungen ja teilweise sehr anstrengend sind. Also habe ich das Internet durchforstet nach Studios in meiner Nähe und mich über die verschiedenen Yoga Stile informiert.

Das Unerwartete

Und dann bin ich auf etwas Unerwartetes gestoßen.

Auf die Internetseite einer Kampfkunstschule. Ich war neugierig und entzückt über meinen Fund. Auf was bin ich da gestoßen? Ich konnte mir unter der Beschreibung des Kurses auch etwas vorstellen und dachte, es ist vielleicht etwas spezielleres oder zielgerichteter als Yoga. Und da ich eigentlich eh nicht so der Yoga-Typ war, dachte ich: ich muss es unbedingt probieren, dieses Mobility.

Ich hätte nie gedacht, dass es so dermaßen mein Leben verändern wird.

Über die Autorin

Hey, ich bin Kira und ich schreibe auf meinem Blog zu den Themen Mobility, Mindset und das Maximumprinzip. Ich nehme dich mit auf meinen Weg und lasse dich an meinen Erfahrungen teilhaben.
Mein großes Ziel ist es, dir zu helfen mehr Bewegung in deinen Alltag zu integrieren durch das Aufbauen einer Routine, mit dem richtigen Mindset.

Blogartikel Themen

Was ist das Besondere an Mobility? Welche Übungen sind bei welchen Problemen relevant? Wie macht mich Mobility beweglicher?

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Wie ist Mindset und Sport bzw. Beweglichkeitstraining verbunden? Wie hilft mir mein Mindset eine Routine zu entwickeln?

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Wie schaffst du es eine Ernährungsumstellung in dauerhaft in dein Leben zu integrieren? Warum ist Mindset wichtiger als Ernährung und Sport?

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